Deutscher Sprengverband e.V.

Archiv

Archiv

Deutscher Sprengverband e. V. schockiert über wiederholtes Verbot von Silvesterfeuerwerk

Hanspeter Scheibe, Fachgruppenleiter Pyrotechnik im Dt. Sprengverband e. V. hält ein Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk für ein, mittlerweile nachweislich, ungeeignetes Mittel zur Infektionsprävention und befürchtet zudem eine Schwemme von illegalen und nicht CE-zertifizierten pyrotechnischen Gegenständen aus dem osteuropäischen Markt und damit eine Verschlimmerung der Situation. „Bereits im vergangenen Jahr hat der Deutsche Sprengverband e. V. als auch der Interessenverband der Pyrotechnischen Industrie (VPI) und eine breite Masse an Marktteilnehmern die Politik darauf hingewiesen, dass von in Deutschland zugelassenem Silvesterfeuerwerk, alle diese Artikel über ein CE-Zeichen verfügen müssen, das im Rahmen eines Konformitätsbewertungsverfahren erteilt wird, bei korrekter und besonnener Anwendung, keine Gefahr für Leib und Leben besteht. Die Unfälle, die notmedizinisch behandelt werden müssen, waren und sind hauptsächlich auf in Deutschland für den Endverbraucher nicht zugelassene, pyrotechnische Gegenstände aus den Nachbarländern zurückzuführen. Daher betrachte ich aus fachlicher Sicht ein Verbot von zugelassenem (CE-zertifizierten) Feuerwerk als ungeeignetes Mittel zur Pandemiebekämpfung und erst recht zur Entlastung der Rettungs- und Krankenhauskräfte. Vielmehr befürchten wir durch den Beschluss einen sprunghaften Anstieg von privaten Einfuhren potenziell gefährlicherer pyrotechnischer Gegenstände aus den angrenzenden Ländern. Dies wird unweigerlich zu einem steigenden Gefahrenpotential führen. Ausreichende Kontrollen von privaten Einfuhren sind vermutlich durch die Bundes- und Landesbehörden aufgrund des Personalaufwandes leider nicht zu realisieren.“ 

Weiter sieht Scheibe die Situation der gesamten pyrotechnischen Branche an einem Scheideweg. „Dieses Verbot, so es denn rechtskräftig wird, wird vielen Unternehmen in der Branche den Todesstoß verpassen. Wir haben in Deutschland mehrere tausend fachkundige Pyrotechniker, bisher ein Garant für den sicheren Umgang mit Feuerwerk und durch ihre Aktivitäten als Fachhändler für Silvesterfeuerwerk auch ein Garant für fundierte Beratung im sicheren Umgang mit Silvesterfeuerwerk. Diese Kolleginnen und Kollegen blicken auf nunmehr zwei verlorene Jahre zurück. Kaum Veranstaltungen, so gut wie keine Feuerwerke, ein Verkaufsverbot in 2020, nahezu keine Wirtschaftshilfen, um diesen immensen Verlust abzumildern und oftmals von den politischen Verantwortlichen bei der Bekämpfung der Folgen des letzten Verbotes im Stich gelassen.“

Als Verband und Interessenvertretung der Pyrotechniker in Deutschland stehen wir hinter jeder Entscheidung, die sinnvoll, maßvoll und vor allem wirkungsvoll ist das Infektionsgeschehen zu senken. Jedoch ist das heute angekündigte Verbot reine Symbolpolitik. 

Daher fordern wir alle politisch Verantwortlichen auf, diese Entscheidung reiflich zu überdenken und im Falle fehlender Einsicht der pyrotechnischen Branche und den einzelnen Pyrotechnikern diesmal wirklich brauchbare Wirtschaftshilfen zur Verfügung zu stellen und nicht wie im vergangenen Jahr, halbherzige Hilfspakete zu schnüren.

Außerdem gibt Scheibe folgendes zu Bedenken: „Feuerwerk, im Kreise der Lieben zum Jahresabschluss, ist seit jeher ein Kulturgut. Ein Moment des Innehaltens, des Staunens und das Jahr, mit all seinen Einschränkungen, hinter sich zu lassen. Er sagt: „Im Familienkreis, im eigenen Garten können Abstände problemlos eingehalten werden.“

Sie erreichen Herrn Scheibe unter: Hanspeter.Scheibe@Sprengverband.de 

Deutscher Sprengverband e. V.